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Völkerball Aktive
14. DTB Pokal in der Eisenstadt Friesoythe - TVElerinnen erkämpfen Platz 5. bei der deutschen Meisterschaft
Nach einer durchwachsenen Saison, aufgrund mangelnder Trainingsbeteiligung und von Verletzungspech beeinträchtigt, die unsere erste Mannschaft nur knapp als Vizesaarlandmeister abschließen konnte, war die Erwartungshaltung für die Teilnahme am 14. DTB Pokal im Völkerball verhalten. Hauptsache Spaß haben, das war das ausgegebene Ziel von Trainerin Birgitt Holzer. Raus holen was geht, am Ende einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, das wäre schon schön. Allerdings wurde aus verschiedensten Gründen bei weitem nicht so diszipliniert und konsequent trainiert wie in den Vorjahren und bedingt durch das entstandene Konditionsdefizit bei einem Großteil der Spielerinnen, blieb wenig Raum zum Träumen. Dennoch startete man hoffnungsfroh in das Pokalturnier um die deutsche Völkerballkrone. Die Gruppenauslosung für die Vorrunde am Samstag war in diesem Jahr schon vor Turnierbeginn bekannt, erleichterte unserer Mannschaft den Einstieg jedoch nicht. Denn die Einschätzung der eher unbekannten Gegner vom TSV Georgsdorf, dem TV Rees und dem TV Verl fiel zunächst schwer. Doch schon bei der ersten Recherche konnte man erahnen, dass "unbekannt" nicht zwingend durch "unterlegen" zu ersetzen sein sollte. Der TV Verl als amtierender Westfalenmeister, hatte nämlich die mehrmaligen deutschen Meister des DJK Delbrück schnörkellos in zwei Sätzen bei der Landesmeisterschaft vom Platz gefegt. Das ist schon mal eine Ansage. Zudem wartete in dieser Gruppe kein geringerer als der 6-fache deutsche Meister, der AT Rodenkirchen. Aber wer erwartet schon unter den besten 15 Mannschaften Deutschlands auf leichte Gegner zu treffen?
Zu Turnierbeginn wartete also der TV Verl. In einem spannenden und wirklich ausgeglichenen Zweisatz-Krimi benötigten die Verlerinnen über eine Stunde um unseren TVE knapp mit 1:0 und 1:0 niederzuringen. Von einem verpatzten Einstieg für unsere Mädels kann dennoch nicht die Rede sein. Der Westfalenmeister erwies sich als äußerst leistungsstarker und fairer Gegner, der am Ende ein Quäntchen mehr Glück zu haben schien und dessen Grundlinienspielerin uns nicht zuletzt durch ihre Spielübersicht echte Rätsel aufgab. Im zweiten Spiel des Tages gegen den von Verletzungspech geschwächten TV Rees erfüllte der TVE lediglich eine Pflichtaufgabe und sicherte sich einige wertvolle Abwürfe, denn nach der Mittagspause ging es dann um die Wurst. Nachdem der erste Satz gegen Georgsdorf noch deutlich gewonnen werden konnte, steigerten sich die Mädels des TSV im zweiten Durchgang und konnten diesen mit 1:0 für sich entscheiden. So kam es im letzten Gruppenspiel gegen den AT Rodenkirchen zu einem echten Finale. Aufgrund der vorangegangenen Spielergebnisse brauchten sowohl unsere Mädels als auch die Stadlanderinnen zwingend einen Sieg um das Weiterkommen in die Zwischenrunde zu sichern. Bekanntlich spielen wir ja erst unter Druck unser ganzes Leistungsvermögen aus, so auch diesmal. Von dem Namen des vermeintlich übermächtigen Gegners gepusht liefen die Eppelbornerinnen zu Höchstform auf und zogen konsequent ihr Spiel auf. Überrumpelt von dem befreiten Aufspielen unseres TVE-�s verfielen die Rodenkirchnerinnen zusehends ihrer Nervosität, schließlich ist sowohl der Erwartungs- als auch der Leistungsdruck bei einem 6-maligen deutschen Meister ein ganz anderer. Der TVE nutzte nur zu gerne diese Gelegenheit um den Titelfavoritinnen das Heft aus der Hand zu nehmen um somit beide Sätze, den 2. Gruppenplatz und somit das Weiterkommen in die Zwischenrunde zu sichern. Der ATR spielte seit Jahren zum ersten Mal um die Ränge 10-15, ein ungewohntes Bild.
In den Spielen 5 und 6 des ersten Turniertages sollte der TVE auf den Vizemeister der Niedersachsen Cosmos Getelo und die Gastgeberinnen aus Altenoythe treffen. Beide waren uns aus vorangegangenen Turnieren als unbequeme und schwer einschätzbare Gegner in Erinnerung. Doch erstmal unter den besten 10 Deutschlands angekommen wollte man natürlich nur allzu gerne noch mehr. Gegen Getelo taten wir uns erwartet schwer, dennoch hielt man sich durch einen Satzgewinn alle Möglichkeiten offen. Der klare Sieg von Altenoythe über Getelo, bedeutete nun, dass unsere Mannschaft den Einzug in die Endrunde der letzten 6 selbst in der Hand hatte. Bereits ein Satzgewinn war ausreichend und so setzten unsere Mädels alles auf eine Karte, bissen trotz vieler Wehwehchen, schmerzender Muskeln und Knie noch einmal auf die Zähne und legten all ihren Ehrgeiz und Teamgeist in diesen entscheidenden Satz. Dieser Kampfgeist sollte nicht unbelohnt bleiben, mit 2:0 Abwürfen erkämpften sich die Eppelbornerinnen den ersten Satz im Entscheidungsspiel gegen Altenoythe. Aber auch nach dem Spannungsabfall machte man es dem SVA vor heimischem Publikum nicht leichter. Nur mit einem Abwurf konnten die Gastgeberinnen den zweiten Satz in einem Überlängematch für sich entscheiden.


Am zweiten Turniertag wartete erneut der Westfalenmeister TV Verl und die Meisterinnen von 2012, der WT Loppersum. Auch durch die stattliche Fankulisse des WTL ließen unsere Mädels nicht einschüchtern und spielten konzentriert auf. Ein knappes, aber faires Duell, dass trotz des vermeintlichen Konditionsvorsprungs des Niedersachsenmeisters, welcher 4x wöchentlich trainiert, unentschieden endete. Sogar nach Abwürfen trennten sich beide Mannschaften nach 2 Sätzen punktgleich. Dieses Ergebnis, mit dem zuvor kaum einer rechnen konnte, gewann allerdings erst nach Turnierende so richtig an Bedeutung, - denn, man wurde vom deutschen Meister nicht geschlagen!
Allerdings, dem späteren Viertplatzierten konnte der TVE an diesem Sonntag nicht wirklich die Stirn bieten. Am Vortag noch ein Duell auf Augenhöhe, verschliefen unsere Mädels den Start in die Partie gegen den TV Verl und fanden in beiden Sätzen nie wirklich ins Spiel - die Chance aufs kleine Endspiel oder gar das Finale - verkackt! Dennoch, betrachtet man sich die Voraussetzungen unter denen man ins Turnier startete genau ist selbst das Spiel um Platz 5 und 6 ein voller Erfolg, dass dieses auch noch gegen den TSV Georgsdorf gewonnen werden konnte umso mehr.
Das Spiel um Platz 3. entschied der mehrmalige Meister aus Delbrück für sich. Im Finale standen sich die Dauerrivalen aus Loppersum und Altenoythe gegenüber. Im Endeffekt gab vielleicht die Doppelbelastung als Gastgeber und Spielerinnen den Ausschlag, dass das erhöhte Trainingspensum des WTL einen recht deutlichen Sieg erleichterte.
Fazit: Besonders unter dem Gesichtspunkt, dass weder gegen den Meister aus Loppersum, noch gegen den Vizemeister aus Altenoythe verloren wurde (beide Spiele endeten nach 2 Sätzen unentschieden), spiegelt der am Ende errungene 5. Platz nicht ganz die gezeigte Leistung wider. Dennoch oder gerade deswegen sind wir superstolz! Mädels, das war ein rundum gelungenes und tolles Turnier! Zudem haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass wir trotz einer schwierigen Saison den Anschluss an die Spitzenmannschaften nicht verloren haben.